1525 - Bauernkrieg streben nach Freiheit demokratische Ziele
475 Jahre Bauernkrieg und die zwölf Bauernartikel werden zur Zeit mit den verschiedensten Veranstaltungen in Erinnerung gerufen. Das Aufbegehren der von den jeweiligen Grundherren unterdrückten Bauern wird als erste große Revolution und Freiheitsbewegung in der deutschen Geschichte bezeichnet. Ja, es war ein Bürgerkrieg weiten Ausmaßes, der vor allem vom Bauernstand einen hohen Blutzoll forderte. Der Aufstand der Bauern hatte seinen Nährboden in der immer mehr steigenden Belastung durch die Grundherren, aber auch in der neuen Lehre von der Gleichheit aller Menschen vor Gott.
Auch unsere engere Heimat blieb von den damaligen Ereignissen nicht verschont und so sei eine kleine Spurensuche erlaubt.
Das Jahr 1491 war ein ausgesprochenes Hungerjahr. Trotz Missernte und Not ließ der Fürstabt von Kempten Johann von Riedheim Abgaben und Steuern rücksichtslos eintreiben. Am 15. November 1491 trafen sich die Bauern an der uralten Malstatt in Leubas. Von dort schickte man einen Vertreter, den Heinrich Schmid von Leubas zum Kaiser um dort Klage zu erheben. Dieser Vertreter, es war der Vater des späteren „Knopf von Leubas“ kam aber dort nie an. Das Verschwinden wird dem Fürstabt Johann von Riedheim zur Last gelegt, dessen Wappen auf die Südseite des Wolfertschwender Kirchturmes gemalt ist.
Das Volk kam nicht zur Ruhe und in ganz Süddeutschland gärte es weiter. Die Bauern organisierte sich zu großen Einheiten, sogenannten Haufen. Die Forderungen der Bauern wurden im März 1525 in Memmingen zu den berühmt gewordenen Zwölf Artikeln zusammen gefasst. Ohne auf der Grundlage dieser zwölf Artikel weiter
zu verhandeln, brach dann der Aufstand los. Bereits am 2. April 1525 fiel das Kloster Ottobeuren in die Hände der Aufständischen. Die zügellosen Haufen plünderten, vernichteten die Bibliothek, zerrissen Urkunden, raubten Kirchengeräte, zertrümmerten Altäre und schändeten Reliquien. So kam es schließlich zur Schlacht an der Leubas. Unter Truchseß Georg von Waldburg, den Bauernjörg, zog das Heer des Schwäbischen Bundes gen Leubas.
Am 12. Juli 1525 war er bis Wolfertschwenden vorgestoßen und ließ seine Soldaten hier lagern. Er selber zog mit 200 Reitern über Grönenbach voraus um die Stärke der Bauernhaufen zu erkunden. Nachdem dann noch Georg von Frundsberg mit 8 Fähnlein zum Heer des Schwäbischen Bundes gestoßen war, sollte der Kampf mit den inzwischen 23.000 aufständischen Bauern beginnen. Jedoch in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 1525 flohen die Bauern aus ihren festen Stellungen in Leubas. Die Rache der Sieger verschlimmerte zunächst die Umstände der Bauern. Als einzige Spur aus dieser bewegten Zeit befindet sich ein Degen in unserem Heimathaus.